Als in der Schweiz geborende Seconda wuchs ich praktisch ohne Grosseltern auf.
Meine Baba und Baka, meinen Deda sah ich nur in den Sommerferien, einmal im Mal im Jahr. Hui, wurden wir Schweizerlis willkommen geheissen, verwöhnt, getragen und besungen.
Meine Baka, die Grossmutter vaterseits, küsste mich und alle anderen Enkelkinder so unglaublich schnell und schnusig ab…sie hatte alle Hände voll zu küssen, wenn ihre vier Kinder mit allen Enkelkindern aus der Schweiz anreisten.
Letztes Jahr um Samhain (31.10.) machte ich ein Ahnenritual.
Ich pendelte mir eine Räuchermischung aus und beschloss, das Räucherritual auf meinem Balkon zu machen.
Dazu trug ich alle Namen meiner Ahnen zusammen, die ich wusste und herausfindig machen konnte. Alle anderen, die ich nicht wusste, begrüsste ich ohne Namen.
Ich beginne ein Ritual gerne mit einem Lied, einem Summen. Ich singe mich Schicht für Schicht in meinen Herzraum, bis ich nicht mehr denke, nur noch fühle und bin.
Zwischendurch streue ich Räucherwerk auf die Kohle und singe für meine Ahnen. Ich rede mit ihnen. Bedanke mich. Ich sage liebevoll ihre Namen.
Spüre und weiss, dass sie ihr Bestes gegeben haben.
Fühle mich als kleine Biljana aufgehoben im Kreis meiner Grossen.
Und weiss, dass ich auch einmal zum Kreis der Grossen gehören werde.
Als ich so in mich versunken war, kam plötzlich-ich meine wirklich plötzlich! ein heftiger Wind auf und blies in einem Zug fast alle Blätter vom Baum. Vor meiner Nase. Hui. Das ist aber eine Kraft, dachte ich mir.
Für mich war sofort klar: Sie sind da, sie zeigen sich, meine Ahnen.
Ich muss lachen. Wie wundervoll! Juhui, sie sind da!
Und gleichzeitig dachte ich : Es windet. Lass los, lass es fliessen. Wir können nicht alles wissen und verstehen.
Dann zieht es mich in die Wohnung zurück, ich habe Durst. Nachdem ich einen guten Schluck genommen habe, gehe ich zurück auf den Balkon und möchte noch ein bisschen räuchern.
Hä? Wo ist die Räuchermischung? Wo denn wo? Ich suche sie und finde sie nicht, sie ist einfach weg. Ich gehe in die Wohnung und suche…juhui, wer sucht, der findet. Aber nicht ich. Ich suche und suche und schaue genau auf dem Balkon und in der Wohnung.
Hä??? Spinn ich?
Meine innere Kritikerin plappert drauf los: „ Du Chaotin“. „ Du Schussel,du verlegst irgendwie alles.“
Ich schüttle die Gedanken aus meinem Kopf und gehe nochmals auf den Balkon, denn ich weiss, ich habe das Räucherwerk nicht mit in die Wohnung genommen.
Und siehe da. Die Räuchermischung liegt brav neben der Räucherschale.
Ich muss lachen. Meine Ahnen haben mir einen Streich gespielt. Ja Heiterkeit, das ist eine der Gaben in meiner Familie. Lachen, Humor, Witze.
Ich muss so lachen!
Und gleichzeitig denke ich:
Ich habe das Räucherwerk verlegt. In die Wohnung mitgenommen. Lass los, lass es fliessen. Wir können nicht alles verstehen und wissen.
Wir sind eingebettet in einem grossen Mysterium und manchmal, da dürfen wir einen Blick, eine Ahnung spüren und erleben. Ein grosses Geschenk!
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Alles Liebe dir!
Mit den Ahnen verbunden
Biljana
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