1. Wachse über Dich hinaus
Bestimmt hast Du auch schon gesehen, wie Pflanzen in einem Riss auf der betonierten Strasse wachsen.
Mitten im Asphalt, in einer Ritze!
«Heitere Fahne» denke ich da jedes Mal, da ist eine ungezähmte Kraft in diesen zarten Pflanzen!
Da denkt wohl keine Pflanze: «Ich kann das nicht» oder « es ist unmöglich», sie tun es einfach.
2. Gemeinschaftssinn
Pflanzen sind Gemeinschaftswesen.
Sie helfen und schützen einander.
Das unterirdische Pilzgeflecht überbringt die Botschaften eines Baums zum anderen. So können Bäume auch über Kilometer miteinander „reden“.
Der Pilz liefert dem Baum Stickstoff und Phosphor und bekommt dafür vom Baum Zucker, der aus der
Photosynthese produziert wird.
Unterirdische Pilzgeflechte können ganze Wälder vernetzen.
Man spricht dabei auch von „Wood Wide Net“, das Internet des Waldes.
Die Bäume erfahren so untereinander, ob es den anderen gutgeht oder ob sie Hilfe brauchen.
Bei Schädlingsbefall bilden Bäume spezielle Gase, die sie verströmen.
Über diese Duftmoleküle werden die anderen Bäume gewarnt und produzieren dann eine Art Saft, der sie ungeniessbar für die Schädlinge macht. Dies sind eine Art Abwehrstoffe gegen die Schädlinge.
Es ist gut, füreinander da zu sein.
3. Erblühe in Deiner Schönheit
Jede Pflanze hat ihre eigene Schönheit, ihre Besonderheit. Wenn sie blüht, dann blüht sie ohne Wenn und Aber.
Sie strahlt und verschenkt sich der Welt, ohne Überheblichkeit, sondern mit ihrer natürlichen Schönheit.
Perfekt sein ist von vorgestern:
Um einen Schmetterling lieben zu können, müssen wir auch ein paar Raupen mögen.
(Antoine de Saint-Exupery 1900 – 1944)
4. Reden ist Silber, Schweigen ist Gold
Pflanzen sind ruhige Wesen. Die Stille, die sie umgibt, ist wohltuend.
Schweigen oder reden? Schweigen oder plappern? Gibt es etwas zu sagen oder plappert es?
Ein Wort, ein Satz kann vieles zu Nichte machen. Vor allem Kinder sind sehr empfindlich und mancher Satz aus der Kindheit begleitet uns ein Leben lang.
Kennst Du Mouna (ausgesprochen «Mauna»), das spirituelle Schweigen aus der Tradition des Yoga?
Ich empfand das bewusste Schweigen als sehr kräfteaufbauend und beruhigend.
Man kann es stundenweise tun oder sogar tageweise.
Einmal sprach ich ganz bewusst eine Woche lang nichts.
Nach dieser Woche fühlte ich mich sooooooooo ruhig und innerlich geklärt und vor allem:
Inspiriert und voller Power!
5. Vergleiche Dich nicht
Wir Menschen haben die Tendenz miteinander zu vergleichen.
Was hat der oder die, die ich nicht habe?
Wieso hat sie mehr Erfolg als ich?
Konzentriere Dich auf Dich und fokussiere das Positive.
«Ärgere dich nicht darüber, dass der Rosenstrauch Dornen trägt,
sondern freue dich darüber, dass der Dornenstrauch Rosen trägt.»
6. Fühle Dich eingebettet in das grosse Ganze
Pflanzen, die wild wachsen sind in der Natur eingebettet, sie sind ein Teil davon und gehen
mit den Jahreszeiten, mit dem Wetter, mit Tieren, mit den Menschen, mit allem was gerade ist.
Die Natur hat ihre Gesetzmässigkeiten und so sind auch wir Menschen einen Teil davon.
Wir sind es gewohnt, zu fest mit unserem Willen einzugreifen und die Kunst besteht darin zu unterscheiden, welche Kräfte wir einsetzen sollen:
Unsere Willenskräfte oder das Akzeptieren des natürlichen Verlaufs der Dinge.
Ich mag den wundervollen Ausdruck von Hildegard von Bingen (1098 – 1179) :
«Es gibt eine Kraft aus der Ewigkeit und diese Kraft ist grün.»
7. Alles hat seine Zeit
Du kennst bestimmt das afrikanische Sprichwort:
Das Gras wächst nicht schneller, wenn man daran zieht.
Ja, alles hat seine Zeit gewisse Dinge kann man nicht beschleunigen.
Vertrauensvolle Gelassenheit hilft hier mehr als Willenskraft.
8. Verbreite Frieden und Ruhe
Pflanzen jammern nicht, sie stellen niemanden bloss, sie grenzen niemanden aus, sie schimpfen nicht.
Nicht umsonst sind die Wälder grün-denn die Farbe Grün
und ein Waldspaziergang
lässt uns Frieden und Ruhe spüren.
Bringe dieses Gefühl in die Welt!
9. Lass los und sei im Fluss
Pflanzen gehen mit dem Flow und der Veränderung-
sie macht kein Drama, wenn eine neue Jahreszeit kommt.
Go with the flow and the rest will follow…
Manchmal geht Schicksal geht mit uns um wie mit Pflanzen um.
Es macht uns durch kurze Fröste reifer.
(Jean Paul 1763 - 1825)
10. Steh aufrecht und sei kein Duckmäuser
Vor meinem Haus hat es eine wundervolle Blume und Wildkräuterwiese.
Wie sie da alle so aufrecht stehen!
Verbiege Dich nicht, gehe aufrecht durchs Leben und pass Dich nicht ständig an,
wenn Dir anders zu Mute ist.
Sei kein Duckmäuser und peoplepleaser.
Wage es, du selbst zu sein.
Alles Liebe, Biljana
Kommentar schreiben
Beatrice Rocchinotti (Freitag, 14 Oktober 2022 07:14)
Liebe Biljana. So ein wundervoller Blogbeitrag! Inspirierend und kraftspendend, wenn man mal nicht ganz so aufrecht steht. Ja die lieben Pflanzen, wir können ganz schön viel von ihnen lernen.
Herzensgruss. Beatrice